Supported

Bericht

Berufsbildung+ ist mit 79 Jugendlichen und jungen Erwachsenen ins Schuljahr 18/19 gestartet, das sind rund neun mehr als noch vor einem Jahr. Wir haben daher im vergangenen Schuljahr unser Angebot nochmals erweitern können.

Berufsbildung+ unterstützt Jugendliche beim Finden eines geeigneten Ausbildungsplatzes (Lehrstellenmatching), begleitet sie und die Lehrbetriebe während der beruflichen Grundbildung (Supported Education) und hilft Berufsleuten beim Einstieg in eine Festanstellung (Supported Employment).

Alle von uns begleiteten Lernenden und Berufsleute haben körperliche, kognitive oder psychische Beeinträchtigungen oder erschwerte soziale Voraussetzungen. Bei fast der Hälfte wurde ein ADHS/ADS (45%) diagnostiziert, viele (25%) haben Lernbeeinträchtigungen wie Dyskalkulie, Legasthenie oder Dyslexie und weitere (10%) leiden unter psychischen Einschränkungen wie Angst- und Persönlichkeitsstörungen oder depressiven Erkrankungen. Knapp 5% sind von Autismus-Spektrums-Störungen betroffen.

Und trotzdem: Von den 19 Lernenden, die im Sommer das Qualifikationsverfahren (ehemals Lehrabschlussprüfung) antraten, haben 18 bestanden. Das ist ein toller Erfolg und wir gratulieren allen Absolvent*innen ganz herzlich!

Es ist also trotz Beeinträchtigungen und erschwerten Voraussetzungen möglich, eine Berufsausbildung im ersten Arbeitsmarkt erfolgreich zu absolvieren.

Welches ist unser Beitrag, damit das gelingt?

Berufsbildung+ arbeitet von Beginn an mit allen Beteiligten eng zusammen. Bereits im Lehrstellenmatching werden die potentiellen Ausbildungsbetriebe offen über vorhandene Beeinträchtigungen, den zusätzlichen Unterstützungsbedarf und allfällige Stolpersteine, aber auch über die Fähigkeiten und Eignungen der Bewerber*innen für den gewählten Beruf informiert. Nur so kann eine nachhaltige und vertrauensvolle Zusammenarbeit gelingen. Kommt es zu einem Lehrvertrag, stellen wir uns und unsere Dienstleistungen persönlich im Betrieb vor und klären die Details der weiteren Zusammenarbeit. Ziel ist, dass sich der Ausbildungsbetrieb auf die fachliche Ausbildung der Lernenden konzentrieren kann und wir den zusätzlichen Unterstützungsbedarf leisten bzw. organisieren. Manchmal benötigen die Schlüsselpersonen der Ausbildungsbetriebe auch Informationen, Aufklärung und Hinweise über spezifische Beeinträchtigungen, damit sie im beruflichen Alltag die bestmögliche Unterstützung für ihre Lernenden anbieten können:

Wir coachen sowohl die Lernenden als auch die Ausbildner*innen.

Viele der Lernenden benötigen zusätzliche schulische Unterstützung. Wir klären den individuellen Förderbedarf zusammen mit den Lernenden, den Verantwortlichen der Berufsfachschulen und den Coaches der Schule für Förderkurse. Mit der Schule für Förderkurse pflegen wir eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Manche Lernende haben grosse Prüfungsängste und können das Gelernte im Prüfungssetting nicht abrufen. Das ist sehr frustrierend und wirkt sich negativ auf die Motivation aus. Andere Lernende schieben ihre Aufgaben und Aufträge bis zuletzt auf. Unsere internen Kurse für Prüfungsängstliche und Aufschiebende sind für Lernende, welche von uns im Rahmen ihrer Ausbildung begleitet werden, kostenlos. Neu bieten wir die Kurse auch für externe Interessent*innen an.

Falls erforderlich koordinieren wir therapeutische Massnahmen und bleiben in Austausch mit den Ärzt*innen, Psycholog*innen und weiteren Fachstellen und Personen.

Manche junge Erwachsene benötigen nach der Berufsausbildung eine Starthilfe, um eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt zu finden und zu halten. Das erweiterte Jobcoaching-Team unterstützt die jungen Erwachsenen und Betriebe bei diesem Übergang.

Unser grosser Dank geht an alle Mitbeteiligten und Partner*innen. Insbesondere an die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich, aber auch an die Ausbildungsbetriebe, die Berufsschullehrer*innen, die Ärzt*innen, die Therapeut*innen und die weiteren Fachleute und an die Eltern der Jugendlichen.

Danke für Ihr Vertrauen, für Ihr Verständnis und Ihre Tragfähigkeit, für Ihre konstruktive und wohlwollende Zusammenarbeit und Ihre Unterstützung.

Tom Hofmann
Abteilungsleiter Berufsbildung+ und Job Coaching

Statistik

Berufsbildung+ 2018/2019
Stand Ende Juli 2019


Jugendliche finden mit der Berufsbildung+ trotz Beeinträchtigung eine Lehrstelle im ersten Arbeitsmarkt und können dank persönlicher und schulischer Ausbildungsbegleitung (Supported Education) erfolgreich abschliessen und dank Job Coaching (Supported Employment) nach der Ausbildung nachhaltig in den Arbeitsmarkt einsteigen.

Programm-Infos:

Berufsbildung+

Job Coaching